Der Biber ist im Mühlebach vor der Einmündung in den Fallbach sehr aktiv. Durch seine Biberbauten im Bereich des bestehenden Durchlasses im Mühlebach sowie flussabwärts bis zur Einmündung in den Fallbach werden Ausuferungen ausgelöst.
Dadurch wird der angrenzende Weg, welcher als Forst-, Schul- und Wanderweg genutzt wird, überschwemmt, vernässt, unter- und ausgespült. Auch die daran angrenzende landwirtschaftliche Fläche ist vom Werk des Bibers betroffen, in dem sie vernässt wird.
Für die Burgergemeinde und Gemeinde Forst-Längenbühl entstanden dadurch sehr hohe Unterhaltsarbeiten, da beinahe wöchentlich die Biberdämme entfernt werden mussten, um die Schäden auf Weg und Landwirtschaftsland zu reduzieren.
Es brauchte eine gesamtheitliche Lösung, um den Konflikt zwischen Biber und Mensch zu lösen. Die Maier Ingenieure AG wurde mit den Planungsarbeiten beauftragt.
Die ausgearbeitet Bestvariante trennt die Nutzungsräume von Biber, Wegnutzenden und Landwirtschaft. So wird mit dem Neubau eines neuen, höher gelegenen Wegs, der weiter entfernt vom Gewässer verläuft, zukünftige Überschwemmungen verhindert. Dadurch wird der Weg sicher befahrbar und begehbar für alle Nutzenden. Im Gegenzug erhält der Biber einen Wirkungsraum im und um das Gewässer, in dem er seinen Lebensraum frei und ungestört gestalten kann. Von der Lebensraumgestaltung des Bibers profitieren zahlreiche Tiergruppen wie Amphibien, Vögel, Insekten sowie eine Vielzahl von Pflanzenarten.
Fotos © C. Bezençon
Das Projekt wird von kantonalen Ämtern (RenF, FI, OIK II, ANF), ProNatura und dem WWF Bern begleitet und unterstützt. Die Kosten belaufen sich auf CHF 545'000.-. Daran beteiligen sich der Renaturierungsfonds des Kantons Bern (RenF), die Abteilung Naturförderung (ANF), der Ökofonds der Energie Thun AG, der BKW-Ökofonds und die Gemeinde.
Die Bauarbeiten starten voraussichtlich im Jahr 2026.
Wir bedanken uns bei der Gemeinde Forst-Längenbühl für den interessanten Auftrag und das Vertrauen in unsere Arbeit.