Projektbeschrieb

Der rund zwei Kilometer lange Entlastungsstollen Thalwil soll zukünftig Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee überleiten und dadurch das untere Sihltal und das Stadtgebiet Zürich vor Extremhochwasser schützen. 

Die Kissling+Zbinden AG plant und begleitet zusammen mit Ingenieur-Partnern die verschiedenen Bauwerke. Diverse Fachgebiete und -spezialisten werden dabei vereint um den komplexen Bau zu verwirklichen


Bauherr

Kanton Zürich Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) 

 

 

Bausumme

Anlagekosten gesamt: CHF 175,5 Mio.

Baukosten: CHF 131,6 Mio.

davon in Verantwortung Kissling + Zbinden AG: ca. CHF 40 Mio.

Auftrag

Mitglied der Gesamtleitung, Baugrube Einlaufbauwerk, Flussbau Sihl, Werkleitungen Einlaufbauwerk (inkl. Richtbohrungen), Installation, Materialbewirtschaftungskonzept, Baulogistik

Termine

Ausschreibung: Jun. 2019 – Dez. 2020

Phasen 31 – 33: 2016 – 2019

Phasen 41 – 51: 2019 – 2023

Phase 53: 2026



Erklärfilm zum Bau des Hochwasser-Entlastungsstollen


Baufortschritt

Rückblick auf das 1. Quartal 2024:

Am 12. März wurde feierlich der Bohrkopf für die Tunnelbohrmaschine in die bereits seit längerer Zeit fertiggestellte und gesicherte Baugrube eingehoben. In Kürze kann der Tunnelvortrieb beginnen.

Momentan wird die TBM im dafür vorgesehenen Installationsfeld, in der bis 18 Meter tiefen Baugrube an der Sihl zusammengesetzt. Im vorbereiteten, ausgesprengten Pilotstollen wird ab Ende April in einem Stottervortrieb eine ausreichende Länge aufgefahren, um die TBM danach komplett für den Normalbetrieb zu montieren.

Die Baugrube beim zukünftigen Einlaufbauwerk wird laufend überwacht und kleinste Deformationen an den rückverankerten Spundwandsicherungen oder an den Felsaushubswänden können erkannt werden. Einen ersten kleinen Hochwasserfall im Herbst 2023 konnte durch den wasserseitigen Spundwandverbau sicher abgehalten werden.

Innerhalb der Baugrube wurde nun der Betonbau im nördlichen Bereich des Einlaufbauwerks mit der Leitmauer fertiggestellt. Die Arbeiten an der Sihl ruhen nun bis der Stollenvortrieb in Thalwil durchgebrochen ist. 

Am Zürichsee in Thalwil sind die Spundwand-Kompartimente für die Baugrube zur Erstellung des Auslaufbauwerks fertig erstellt und geschlossen. 
Die Unterquerung der Seestrasse ist abgeschlossen und die Spundwände in diesem Sektor zwischen Hanganschnitt und See wurden gezogen. Nun kann die Seestrasse wieder umgelegt werden.

Am Hanganschnitt wird unterhalb der SBB-Linie unter Rohrschirm-Sicherung der Gegenvortrieb aufgesprengt.

Vorausblick auf das 2. Jahresquartal:

Beim Einlaufbauwerk an der Sihl beginnt Ende April der Stollenvortrieb. Die Betonarbeiten am Einlaufbauwerk pausieren bis zum Ende Stollendurchbruch am See. Beim Auslaufbauwerk wird der Gegenvortrieb vollständig vorgetrieben und Werkleitungs- sowie Strassenumlegungen im Uferbereich abgeschlossen. 

Fotos: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Kanton Zürich


Rückblick auf das 3. Quartal 2023

Die Baugrube an der Sihl für das Auffahren des Stollens und für die Erstellung des Einlaufbauwerks ist komplett ausgehoben und gesichert. Die SZU fährt nun über die rund 19 Meter tiefe Grube, an ihrer tiefsten Stelle, von wo aus der Stollenausbruch in vollem Gange ist.

Der Pilotstollen ist bereits fertiggestellt. Für den Tunnelausbau beginnt nun die Produktion der Tübbinge. Der Vortrieb erfolgt bis zum Einsatz der TBM sprengtechnisch, mit Abschlag der Aussenbereiche mittels Baggermeissel.

Im Schutz der trockenen Baugrube konnte bereits der nördliche Teil des Betonbaus fürs Einlaufbauwerk begonnen werden. Eine Leitmauer im Unterwasser, welche als Abschluss gegen das Sihlgerinne nach der effektiven Einleitöffnung dienen wird, ist momentan in Erstellung.

Beim Auslaufbauwerk am Zürichsee ist die Baugrube am Hangeinschnitt für den Gegenvortrieb komplett ausgehoben und mittels Spannlitzen-Ankern gesichert. Laufend werden Deformationen der Sicherung und der rund 25 Meter hohen Wand gemessen, um die Sicherheiten für den Betrieb der oberhalb verlaufenden SBB-Linie Zürich-Chur zu gewährleisten. Die Spundwände der Baugrubenkompartimente im See sind nun bereits fast fertiggestellt.

Ausblick auf das 4. Quartal 2023

Beim Einlaufbauwerk können im nördlichen Teil der Baugrube weitere Bauwerksteile betoniert werden. Noch vor dem Jahresende werden die ersten Teile der TBM angeliefert und die Vormontage kann beginnen. Beim Auslaufbauwerk müssen die Spundwände der See-Kompartimente fertiggestellt und geschlossen werden. Am Hanganschnitt kann der Gegenvortrieb in Angriff genommen werden.

Fotos: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Kanton Zürich


Rückblick auf das 2. Quartal 2023

Der sprengtechnische Ausbruch der Baugrube beim Einlaufbauwerk ist in vollem Gange. Rund die Hälfte der benötigten Endtiefe zum tiefliegenden Installations- und Starthorizont der TBM ist aufgebrochen und ausgehoben. Mittels Felsdübel und netzbewehrter Spritzbetonhaut werden die freigelegten Molassewände abgesichert. Um Kluftwasser zu entspannen, werden Drainagebohrungen, angepasst an die festgestellten Wasserzutrittte, erstellt. Über die installierte Hilfsbrücke verkehrt die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG wieder fahrplanmässig über die sukzessiv ausgehobene Baugrube.

Die Entwässerungs- und Behandlungsanlagen für die Trockenhaltung der Baugrube sind eingerichtet und in Betrieb. Zur Rückhaltung von grossen Mengen Meteorwasser in einem Starkregenfall und zur dosierten Behandlung und Ableitung in die Sihl von Baugrubenabwasser, wurde ein grosses Retentionsbecken erstellt. Um den Betrieb der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG über und an der Baugrube zu schützen, wird ein Schutzgerüst installiert.

Beim Auslaufbauwerk am Zürichsee ist der Aushub am Voreinschnitt, wo zukünftig der Stollenaustritt im Hang sein wird, sowie Sicherungen mittels vorgespannten Ankern in Gang. Die Arbeiten der Baugrube in den See hineinragend werden vorangetrieben.


Fotos: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Kanton Zürich


Rückblick auf das 1. Quartal 2023

Beim Einlaufbauwerk an der Sihl in Gattikon sind der Fangedamm gegen das Gewässer sowie die Baugrubensicherungen im Lockergestein fertiggestellt. Für die Rückverankerung der Spundwände im Portalbereich des zukünftigen Stollens wurden rund 120 Anker eingebohrt und verpresst. 

Der Aushub in der Baugrube hat die Felsoberfläche erreicht. Mittels Sprengungen wird in den nächsten Wochen die Sandstein-Molasse etappenweise, bis in eine Tiefe von rund 20 Metern unter Terrain, aufgesprengt und ausgehoben. Damit wird der erforderliche Installationsraum der TMB sowie der Platz für den Bauwerkskörper geschaffen.

Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG wird nach planmässigem Unterbruch und nach der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten am Gattikon-Tunnel über eine Hilfsbrücke bis zum Abschluss des Stollens über die Baugrube fahren.

Für den Stollenvortrieb sind Vorbereitungsarbeiten wie die Erstellung von Fundamenten und Montage der Förderbandanlagen, für die Abführung des Ausbruchmaterials, im Gang. Der Abtransport des Tunnelausbruchs wird ab einem Zwischenlagerplatz dann mittels Bahn erfolgen. 

Auf der Seite Zürichsee sind die Ausführung von Bohrpfahl- und Spundwänden bereits weit fortgeschritten. Anker für die Sicherung des hangseitigen Bereichs unterhalb der SBB-Linie werden erstellt.



Rückblick auf das 4. Quartal 2022

Momentan sind die Ausführungsarbeiten des Spezialtfiefbaus beim Einlauf- wie auch beim Auslaufbauwerk in vollem Gang. Spundwandsicherungen, Bohrpfahlwände und Verankerungen werden erstellt, um die tiefen und anspruchsvollen Baugruben der Start- und End-Bauwerke des Stollens zu ermöglichen.

Beim Einlaufbauwerk wird das Wasser der Sihl mit einem Fangedamm-System von Aushubzone und TBM ferngehalten. Mittels Hilfsbrücke muss die SZU-Bahnlinie über die Baugrube geführt werden, um darunter nach erfolgtem Felsausbruch die Tunnelbohrmaschine zusammenzubauen und den Stollen mit über 7 m Durchmesser, von der Sihl aus aufzufahren.

Bilder aus dem BIM-Modell

Ansicht Nord Einlaufbauwerk

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Ansicht Portal Einlaufbauwerk

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Erklärfilm zum Bau des Hochwasser-Entlastungsstollen
Wimmelbild zum Projekt
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