Der Abschnitt der Emme bei Aeschau – zwischen Schüpbach und Eggiwil – erfüllt heute die Anforderungen an ein naturnahes Gewässer nicht. Abstürze verhindern den Fischaufstieg, durch das Geschiebedefizit hat sich die Sohle kontinuierlich eingetieft und bei Trockenheit liegt das Gerinne stellenweise trocken. Im Oktober 2022 konnte nun mit der Umsetzung des Revitalisierungsprojekts begonnen werden.

Neu ersetzen sogenannte Nautilusschwellen die bestehenden Schwellen. Die Form der Schwellen mit einem sich kontinuierlich verengenden Radius bewirkt, dass die Strömung zum Innenufer gelenkt wird. Zusätzliche Blockriegel sorgen dafür, dass die Sohle stabilisiert und der Fischaufstieg künftig sichergestellt ist. Um die Blockriegel mit genügend Kies aufzufüllen, wird Emmekies aus anderen Abschnitten entnommen und im Perimeter eingebaut.

Eine grosse Herausforderung besteht in den angrenzenden Schutzzonen der Grundwasserfassung Aeschau, was eine umfassende hydrogeologische Baubegleitung erfordert. Mit über acht Grundwasserfassungen, welche das Netz des Wasserverbund Bern speisen, handelt es sich hierbei um ein zentrales Element der Trinkwasserversorgung der Stadt Bern.

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf rund CHF 2,6 Mio., welche grösstenteils durch Bund und Kanton sowie den Ökofonds von EWB und BKW, dem Renaturierungsfonds und dem Wasserverbund Region Bern getragen werden. Die Restkosten tragen die Schwellenkorporationen Signau und Eggiwil.

Die Arbeiten durch O. Wyss AG werden in zwei Etappen, bis voraussichtlich Ende 2023 ausgeführt. Die Kissling + Zbinden AG ist seit der Überarbeitung des Bauprojekts im 2021 verantwortlich für Projektierung und Bauleitung .